Betreff: Butzbacher Zeitung vom 03.11.2016 „Nur Rockenberg ist nicht dabei“ und Wetterauer Zeitung vom 03.11.2016 „“E-Bike laden? Nicht in Rockenberg“
Am 31.10.2016 haben die Gemeindevertreter von Rockenberg mit den Stimmen der Dorfpartei zwei E-Bike-Ladestationen nach intensiven Diskussionen für die Gemeinde abgelehnt. Dabei haben auch wir sehr vorausschauend gedacht und gehandelt. Wir bedauern es sehr, dass der Bürgermeister dies nicht nachvollziehen kann.
Deshalb möchten wir auf diesem Wege die Gründe für unsere Entscheidung darstellen. Die beiden angedachten Ladestationen würden der Gemeinde für die Anschaffung ca. 6000 Euro kosten. Jährliche Folgekosten liegen laut Frankfurter Rundschau bei ca. 1600 Euro, die zum größten Teil von der Gemeinde zu tragen wären. Nach Befragung von E-Bikern erkannten wir, dass die Reichweiten der heutigen Fahrräder zwischen 80 und 120 km liegen, Tendenz steigend. Somit wurde uns von den Betroffenen versichert, dass es fast keinen Bedarf zum untertägigen Aufladen der Akkus gibt, da hauptsächlich nachts zu Hause aufgeladen wird. Sollte im Notfall unterwegs ein Aufladen nötig werden, kann mittels Adapter wie bei einem Handy über handelsübliche Steckdosen in einer Stunde Strom für ca. 20-30km nachgeladen werden. Die beiden Vorteile einer Ladestation sind, dass man seinen Adapter zu Hause lassen kann und die Ladezeit etwas geringer ist. Ob das Schnellladen günstig für den Akku ist, bleibt abzuwarten. Weiterhin muss bedacht werden, dass die E-Bikes sehr teuer sind und von den Besitzern ungern unbeaufsichtigt an der Straße zum Laden abgestellt werden. Nach Abwägung der Vor- und Nachteile kamen wir zu der Erkenntnis, dass wir die Steuergelder unserer Bürgerinnen und Bürger wesentlich sinnvoller einsetzen können, ohne dass E-Biker eingeschränkt werden. Das Mitnehmen des faustgroßen Adapters ist aus unserer Sicht für E-Biker, die längere Strecken unterwegs sind, zumutbar. Wir haben in unserer Gemeinde viele Aufgaben zu erfüllen und müssen sorgfältig abwägen wofür wir die Gelder verwenden. So wird jährlich diskutiert, ob bzw. wie stark die Kindergartengebühren erhöht werden sollen. Zurzeit ist auch der Rockenberger Spielplatz sanierungsbedürftig. Dies sind Beispielprojekte, die unserer Meinung nach wichtig und nutzbringend für unsere Gemeinde sind und für die wir auch finanzielle Mittel zur Verfügung stellen möchten. Wir glauben nicht, dass durch die Errichtung von E-Bike-Ladestationen der Tourismus in unserer Gemeinde gefördert wird. Wir entscheiden zum Wohle unserer Gemeinde. Entscheidungen von Nachbarkommunen nehmen wir zu Kenntnis, wägen aber für unsere Gemeinde eigenständig ab. hier die Veröffentlichung in der Butzbacher Zeitung am 05.11.2016